»Tortilla de patatas« – Spanisches National-Omelette mit Variationen

Als Tapa oder leichte Mahlzeit, zum Frühstück oder als Mitternachtssnack: Die klassische spanische Kartoffel-Tortilla schmeckt eigentlich immer. Sie ist einfach zuzubereiten – wenn Sie ein paar simple Tricks beachten. Mit etwas Erfahrung können Sie Ihre ganz eigenen Varianten auf den Teller bringen.

Tortilla de patatas

Tortilla de patatas als Tapa

Die Spanier sagen ganz einfach »tortilla de patatas«, die Lateinamerikaner nennen sie »tortilla española«, um das spanische Kartoffel-Omelette von den mexikanischen Maisfladen abzugrenzen, die ebenfalls »tortillas« heißen.

Im Grunde genommen besteht eine klassische »tortilla de patatas« aus nichts anderem als Kartoffeln, Eiern, Salz und Öl. Wenn man heute aber die Spanier fragt, ob auch noch Zwiebeln – und womöglich sogar Knofel – rein sollen, dann stehen die Antworten etwa 50:50. Wirklich! Es gibt sogar Internetseiten über diese Streitfrage, da sind sich die Spanier nicht einig. Mir jedenfalls schmeckt die Tortilla viel besser mit Zwiebeln.

Tausend Variationen zum Ausprobieren

Mal abgesehen von der Basis-Tortilla gibt es etwa so viele Varianten dieser spanischen Nationalspeise wie Köchinnen und Köche – ganz schlichte mit Chorizo, Serrano-Schinken, Käse, Champignons oder Spinat. Etwas raffinierter wird die Leckerei mit gebratenem Gemüse, mit Sardinen oder als »tortilla de mariscos« mit Meeresfrüchten.

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Tortilla de patatas mit Tomaten und Oliven (Foto: Shutterstock)

In Navarra kennt man eine köstliche Tortilla mit Spargel und Stockfisch (»bacalao«). Würzige Butifarra-Wurst und dicke Bohnen gehören auf eine »tortilla catalana«. Die »tortilla vasca« aus dem Baskenland wird meist mit grünen Paprikaschoten, Zwiebeln und Tomaten zubereitet, und auch die »tortilla murciana« lebt vor allem von einer bunten Mischung frischer Gemüse.

Wenn Sie es etwas ausgefallener mögen, können Sie auch Zutaten wie gemischte Waldpilze, Schnecken, Hühnerleber oder gar die edlen Glasaale (»angulas«) mit einbacken. In Granada kennt man sogar eine »Tortilla de Sacromonte« mit Lammhirn und -hoden, Erbsen und Chorizo. Der Fantasie sind also wirklich keine Grenzen gesetzt.

Tortilla ist kein Hexenwerk

Und jetzt mal zur Herstellung: Viele Hobbyköchinnen und -köche haben ja einen Riesenrespekt vor der Tortilla – wahrscheinlich aus Angst vor dem Umdrehen. Dabei ist das wirklich ein Kinderspiel. Der Trick: Man deckt die Pfanne mit der bereits auf einer Seite gegarten Tortilla mit einem großen Teller ab (am besten ist einer, der knapp in die Pfanne passt). Dann dreht man das Ganze blitzschnell auf den Kopf (Topflappen verwenden!) und lässt die Tortilla wieder in die Pfanne gleiten. So funktioniert es viel besser als wenn Sie die Tortilla auf einen Teller gleiten lassen und dann umdrehen.

Mein Rezept für »tortilla de patatas« – mit Zwiebeln!

  • 150 ml Olivenöl
  • 1 kg Kartoffeln, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
  • 1-2 große Zwiebeln, geschält und gewürfelt
  • 1-2 Knoblauchzehen (wenn gewünscht), geschält und fein gehackt
  • 2 TL Salz
  • 6 Eier
  • schwarzer Pfeffer
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Kartoffeln in Olivenöl anbraten (Foto: Shutterstock)

100 ml Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Kartoffelscheiben hineingeben und kurz bei großer Hitze anbraten. Dann mit 1 TL Salz würzen, die Hitze reduzieren und die Kartoffeln ca. 10 Minuten braten, dabei gelegentlich wenden. Dann die Zwiebeln und den Knoblauch zugeben und noch ca. 5 Minuten mitbraten. Überschüssiges Öl abgießen.

Die Eier, 1 TL Salz und etwas Pfeffer mit dem Schneebesen schaumig schlagen. Vorsichtig die Kartoffelmischung unterheben und die Masse etwas ruhen lassen, damit sie sich besser verbindet.

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Tortilla golbraun gebraten (Foto: Shutterstock)

Das restliche Öl in einer Eisenpfanne erhitzen und die Kartoffel-Eimasse hineingeben. Bei kleiner Hitze einige Minuten stocken lassen. Die Tortilla soll nicht zu dunkel werden. Dann wenden wie oben beschrieben und auch auf der zweiten Seite goldbraun braten.

Die Tortilla können Sie warm oder kalt servieren und in einer Pfanne auch leicht wieder aufwärmen.

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Buen Provecho! (Foto: Shutterstock)

  • Veröffentlicht in: Marion Trutter, Spanische Rezepte, Spanische Spezialitäten